Die Katholische Privat-Universität Linz lud zu einer Veranstaltung über Antisemitismus in Verschwörungstheorien, Vorurteilen und aktuellen Erfahrungen. Es referierten der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde, Benjamin Nägele, und der Bibelwissenschaftler Roland Cerny-Werner. - Eine Zusammenfassung
Gerald Baumgartner - Was macht ein Oberösterreicher in der syrischen Stadt Homs?
Nach mehr als 10 Jahren Krieg liegt Syrien in Trümmern. Die Not der Bevölkerung ist unbeschreiblich. Alle wollen nur weg aus diesem geschundenen Land. Nur einer nicht. Der wollte hin: Gerald Baumgartner aus Oberösterreich. Er lebt im Jesuitenkloster in der syrischen Stadt Homs. Gerald Baumgartner erzählt, wie es den Menschen vor Ort geht, wie man ohne Strom und Heizung den Winter übersteht und wie sein Alltag im immer noch vom Krieg zerstörten Homs aussieht. Und er hat auch eine besondere Botschaft für den Westen mitgebracht.
Im März 2020 stehen jeden Tag um 18 Uhr tausende von Menschen auf ihren Balkonen oder am offenen Fenster und klatschen. Sie klatschen für die Personen, die während des Lockdowns die Infrastruktur des Landes am Laufen halten: Pflegekräfte, Bauarbeiter, PädagogInnen, Supermarktangestellte, etc. Knapp zwei Jahre später werden immer mehr Menschen aggressiv, Pflegekräfte werden attackiert. Die Autorin Luna Al-Mousli porträtiert in ihrem Buch „Klatschen reicht nicht. Systemheld*innen im Porträt, jene Menschen, die trotz solcher Geschehnisse die Infrastruktur am Laufen halten. Im Podcast erzählt Al-Mousli, warum Klatschen aus ihrer Sicht nicht ausreicht, wie wir als Gesellschaft nach der Pandemie wieder zueinander finden können und welche Rolle die Religion dabei spielen kann.
Sie hören einen Online-Vortrag der Theologin und Werteforscherin Regina Polak. Polak erklärt darin, warum wir aus ihrer Sicht aus der aktuellen Krise nur mit einer Impfpflicht kommen und warum die aktuellen Konflikte viel ältere Ursachen haben, als es den Anschein hat. (Die Veranstaltung des Verbandes der katholischen Publizistinnen und Publizisten Österreichs moderierte der Chefredakteur der Linzer Kirchenzeitung, Heinz Niederleitner. Am Anfang hören sie die Begrüßung von Verbandspräsidentin Gabriele Neuwirth.)
Für mehr Gleichberechtigung in der Kirche setzt sich die deutsch-schweizerische Theologin, Journalistin und Autorin Jacqueline Straub (31) ein. Sie tritt für weitreichende Kirchenreformen ein. Persönlich fühlt sie sich seit ihrer Jugend zur römisch-katholischen Priesterin berufen und kämpft seit Jahren dafür, dass das Priesteramt auch für Frauen geöffnet wird.
Ende 2014 kam Omar Khir Alanam über Stationen im Libanon und der Türkei nach Österreich. 2017 belegte der 30-jährige Vater eines Sohnes den dritten Platz bei den österreichischen Poetry Slam Meisterschaften. 2020 folgte mit „Sisi, Sex und Semmelknödel. Ein Araber erkundet die österreichische Seele“ sein bereits zweiter Bestseller. Im Gespräch erzählt Omar Khir Alanam, warum er aus Syrien floh, wie man als Flüchtling im Libanon und der Türkei behandelt wird und warum einem auch der Glaube dabei helfen kann, solche Erlebnisse zu überwinden.
Sr. Johanna Datzreiter: Im Einsatz für die Kindersoldaten in Liberia
42 Jahre, von 1975 bis 2017 lebte und wirkte die Ordensfrau Sr. Johanna Datzreiter in Liberia. Sie hat das Elend des Bürgerkriegs erlebt und war dabei, als die tödliche Ebola-Epidemie ausgebrochen ist. Mehrmals musste sie um ihr Leben rennen und sich im Dschungel verstecken. Trotzdem dachte sie nie ans Aufgeben. Ihre besondere Sorge galt und gilt den Kindersoldaten, für die sie sich bis heute einsetzt: "Ich kann da nicht schweigen", sagt die Ordensfrau.